Im Oktober 2018 konnte ich am Journalismusprogramm „Eurotours“ teilnehmen, einem Stipendium der österreichischen Regierung für 27 junge Journalistinnen und Journalisten, bei dem jeder von ihnen für eine Recherchereise in einen der EU-Mitgliedsstaaten reisen darf.
Die Bewerber konnten drei Mitgliedsstaaten nennen und einen Vorschlag schreiben, warum sie eines der Länder besuchen möchten und für welche Geschichten sie recherchieren würden. Meine Wahl fiel auf Lettland, Bulgarien und Malta.
Schließlich wurde ich für eine Reise nach Malta ausgewählt. Ich wollte dorthin, weil Valletta zu der Zeit die Kulturhauptstadt Europas war. Außerdem rückte der Jahrestag der Ermordung der maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia näher. Und schließlich wurden zu dieser Zeit mehrere private Seenotrettungsschiffe in den Häfen von Valletta festgehalten. Interessante Zeiten, interessante Geschichten.
In Malta interviewte ich die Schwester der ermordeten Journalistin Daphne Caruana Galizia, ehemalige Kolleg·innen und Freund·innen, besuchte ein Indie-Musikfestival und ging an Bord des festgehaltenen Seenotrettungsschiffs „Lifeline“, wo ich mit Besatzungsmitgliedern über die Lage im Mittelmeer, an Bord und über einen laufenden Prozess gegen den ehemaligen Kapitän des Schiffs sprach.